Der Psychologe und Biophysiker Peter Levine hat diese Form der körperorientierten Traumatherapie und Selbstregulation zusammen mit seinem Freund Stephen Porges in bzw. ab den 70ziger Jahren in den USA entwickelt, andere darin ausgebildet und weiterentwickelt.
Das besondere an Somatic Experiencing "SE" ist die Orientierung an biologischen Grundlagen.
Dadurch werden die vielen verschiedenen Traumafolgen und Symptome erklärt und so erklärt Peter Levine, warum sie sich mit herkömmlichen Therapien meist nicht oder nur zum Teil auflösen lassen, wenn die ursprünglichen Reaktionen auf ein Trauma nicht vollständig abgebaut werden können.
Meine dreijährige Ausbildung in Somatic Experiencing "SE" an der UTA-Akademie in Köln habe ich 2018 abgeschlossen. KursleiterInnen waren Doris Rotbauer und Raja Selvam. Ich bin Mitglied im Verein "Somatic Experiencing Deutschland" und halte über die Intervision und Regionalgruppe Kontakt zu vielen Kollegen und Kolleginnen. Seit 2021 assistiere ich im Rahmen der Hospitation an Intro's zur Ausbildung in Somatic Experiencing.
Die durch ein traumatisches Ereignis aktivierten Reaktionen werden wesentlich vom Stammhirn gelenkt. Deswegen sind sie fast nicht durch Intellekt und Willen beeinflußbar. Darum können nach Peter Levine Therapiemethoden mit kognitiven Ansätzen oder auch durch Arbeit mit Emotionen schon zu Symptomverbesserung und zu mehr Kontrolle der Traumareaktionen führen, doch sie erreichen keine komplette Auflösung der Traumareaktion, einige Symptome und Störungen dauern an. Die biologische Reaktion verläuft nach einem ihr innewohnenden festen Ablaufsschema. Wenn dieser Ablauf nicht komplett so wieder durchlaufen wird in der Therapie bei der Auflösung, bleibt der Patient im traumatisierten Zustand. Wenn es jedoch gelingt, dieses natürliche Ablaufsschema in der Therapie ganz zu durchleben, kann der Organismus sich spontan und vollständig erholen.